Vaterschaftstest unkommerziell - Ihre Informationsquelle


Gründe gegen ein Verbot von anonymen Vaterschaftstests

Zurzeit läuft im Internet eine Petition gegen das geplante Verbot von anonymen Vaterschaftstests. Bundesjustizministerin Frau Zypries plant bis zum Jahr 2006 ein Gesetz, dass anonyme Vaterschaftstests verbieten soll. Außerdem möchte Sie erreichen, dass selbiges Gesetz in der ganzen europäischen Gemeinschaft übernommen wird. Dagegen werden "Internet-Unterschriften" gesammelt, die später dann an Frau Zypries weitergeleitet werden sollen. Hier die Gründe, die gegen ein Verbot anonymer Vaterschaftstests angeführt werden:

Rechtlich ist der Fall nicht eindeutig geklärt. Im Einzelfall hängt es vom Gericht ab, ob ein heimlicher Vaterschaftstest nun zulässig war und damit rechtsgültig ist oder nicht. Erst kürzlich hat zum Beispiel ein Gericht in München entschieden, dass heimliche Vaterschaftstests erlaubt sind. So wurde angeführt, dass ein heimlicher Vaterschaftstest möglicherweise weniger in das Kindes-/Familienwohl eingreift als ein umfassender Prozess. Man kann jedoch auch anderer Meinung sein. Ein Prozess kann dem Kind und der Familie auch mehr Zeit geben, sich mit dem Thema auseinander zu setzen bevor es zum eigentlichen Test und zum Ergebnis kommt. Streng genommen ist ein heimlicher Vaterschaftstest ein Eingriff in das informationelle Grundrecht des Kindes zur Selbstbestimmung.

Sollte das Gesetz, wie geplant durchkommen, müssten künftig alle Männer die einen Test machen lassen wollen, das Einverständnis der Mutter des betreffenden Kindes einholen. Gesetz dem Fall, dass die Mutter den Mann willentlich in Unkenntnis davon gelassen hat, dass er der Vater oder nicht der Vater ist, dürfte dies sehr schwierig sein. Ein Test würde die Falschaussage der Mutter aufdecken, was wohl kaum in Ihrem Interesse liegt, da sie den Mann ja bereits vorher belogen hat. Väter, die unsicher sind, ob sie der Vater des Kindes sind, wären dann von der Willkür der Mutter abhängig.

Weiterhin wird argumentiert, dass es das Recht eines jeden Mannes ist, zu wissen, wessen Vater er ist oder eben nicht. Auch für das Kind ist diese Frage natürlich von entscheidender Bedeutung. Dies kann medizinisch von Belang sein und natürlich auch in der Frage des Erbrechts.

Zwischen dem Kind und dem richtigen Vater sollte ja eine ganz besondere Beziehung sein, erfüllt von gegenseitiger Achtung und Liebe. Die Ungewissheit über eine Vaterschaft kann beim Mann sicherlich einige innere Konflikte und damit Schwierigkeiten in der Beziehung zum Kind hervorrufen. Natürlich würde ein negativer Vaterschaftstest auch erhebliche Schwierigkeiten auslösen, aber zumindest wäre die Unsicherheit weg und der Mann kann sich mit der neuen Situation konfrontieren. Wenn vorher Liebe und Achtung zwischen dem Kind und dem möglichen Vater waren, dann finden die beiden sicherlich auch einen Weg mit der neuen Situation umzugehen, dann aber ganz ehrlich und ohne ständige innere Unsicherheit.

Ohne Frage wäre es sehr gut, diesen Männern Unterstützung anzubieten. Die Bundesregierung sollte sich auch mit diesen Möglichkeiten auseinandersetzen, Hilfe und Beratungsstellen zu finanzieren.

Ein weiteres wichtiges Argument gegen das Verbot anonymer Vaterschaftstests ist, dass bei einem Verbot in Deutschland und weiteren europäischen Staaten das Testen in anderen Ländern mit möglicherweise geringerer Qualität und Seriosität, gefördert würde (Lesen Sie hierzu auch unseren Anbietertest). Eine Art "Testtourismus" könnte die Folge sein.

Laut Onlineumfragen auf diversen Seiten sprechen sich über 2/3 der abgegebenen Stimmen gegen ein Verbot aus.

Lesen Sie hierzu auch: Kommentar: Heimlicher Vaterschaftstest?